Königsberg / Kaliningrad

Ulrike Wöhning, August 2008

Wolken und Weite, Wälder und Weizenfelder - so habe ich mir Ostpreußen schon als Kind vorgestellt. Seit unserer Reise dorthin sehe ich in meiner Erinnerung nun genau diese Bilder vor mir - und noch viel mehr: Gehöfte und Gestüte, Kirchen und Klöster, Störche und Kraniche, Apfelbaum-Alleen, üppige Bauerngärten und die stille Schönheit des Sonnenuntergangs an der Ostsee ... Und Namen wie Insterburg, Tilsit, Gumbinnen, Pillau und Palmnicken, die ich bisher nur von der Landkarte kannte, haben nachhaltige Eindrücke hinterlassen.

Die Begegnung mit Königsberg/Kaliningrad gehört für mich zu den ganz besonderen Erlebnissen dieser Studienfahrt. Diese aufstrebende, geschichtsträchtige Stadt beeindruckt mit ihren vielen verschiedenen Gesichtern. Neben der altehrwürdigen Kant-Universität sind glitzernde moderne Kaufhäuser entstanden, die romantische Dominsel zieht jeden Freitag junge russische Brautleute in Scharen an, auf den Straßen sind teure Autos unterwegs und manches alte Stadtviertel sieht aus, als sei die Zeit hier stehen geblieben.

W ir haben während dieser Ostpreußen-Reise soviel sehen und verstehen können, weil wir von der Ankunft bis zur Abfahrt Eduard Politiko zur Seite hatten, Er wusste unermüdlich Rat, hatte Antworten auf alle Fragen, steckte voller Geschichten und Ideen, fand immer einen Weg und das richtige Restaurant für uns! Sein Umgang mit der deutschen Sprache ist so sorgsam, dass Zuhören zum Vergnügen wird, und er ist so aufmerksam und liebenswürdig, dass allen der Abschied schwer gefallen ist. Da hilft nur eins: die tröstliche Aussicht auf ein Wiedersehen mit den ostpreußischen Wolken - und mit Eduard Politiko.

Ulrike Wöhning, die ihren in Ostpreußen geborenen Freundinnen Inge und Gitti von Herzen dankbar ist, dass sie mit ihnen reisen durfte.